08.09.25
Frau Meiser

In Zeiten von Online-Shopping, ständiger Werbung und dem Gefühl, jederzeit alles sofort verfügbar haben zu können, wird Konsum für viele Menschen zur Gewohnheit. Oft kaufen wir nicht nur, was wir wirklich brauchen, sondern auch Dinge aus Langeweile, Frust oder einfach, weil sie gerade im Angebot sind. Die Folge: Der Überblick über die Finanzen geht verloren, das Konto ist chronisch leer – und wer bereits Schulden hat, gerät noch tiefer in den Strudel.
Ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Weg, um den eigenen Konsum bewusst zu hinterfragen, sind sogenannte konsumfreie Tage. An diesen Tagen verzichtet man ganz bewusst auf alle unnötigen Ausgaben. Was zunächst klein klingt, kann große Wirkung entfalten: weniger Impulskäufe, mehr Kontrolle über das Geld und das gute Gefühl, den ersten Schritt in Richtung finanzieller Stabilität getan zu haben.
Ein konsumfreier Tag kann also ein Mini-Experiment sein, das den Blick für das Wesentliche schärft. Wer regelmäßig solche Tage einplant, wird feststellen, wie viele Käufe eigentlich überflüssig sind.
Eine Mandantin unserer Schuldnerberatung hat das Konzept getestet:
„Am Anfang dachte ich: Das bringt doch nichts. Aber nach vier Wochen mit jeweils zwei konsumfreien Tagen war ich überrascht. Ich hatte fast 80 Euro mehr übrig, einfach nur, weil ich mir Coffee-to-go, Snacks und Kleinigkeiten verkniffen habe. Noch wichtiger war für mich aber das Gefühl, wieder die Kontrolle zu haben. Statt immer nur über Schulden nachzudenken, habe ich gesehen: Ich kann etwas verändern.“
Dieser Erfahrungsbericht zeigt: Auch kleine Schritte können große Wirkung haben.
Für verschuldete Menschen sind konsumfreie Tage ein besonders wertvolles Werkzeug. Sie bieten:
Die Erfahrung zeigt: Wer regelmäßig konsumfreie Tage einlegt, fasst auch den Mut, sich einen Überblick über seine gesamten Finanzen zu verschaffen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ja. Sie helfen dabei, die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen, Geld einzusparen und ein neues Bewusstsein zu entwickeln.
Starten Sie mit einem Tag pro Woche. Später können es zwei bis drei Tage sein. Wichtig ist, dass es realistisch bleibt.
Nein. Fixkosten und notwendige Grundbedürfnisse sind ausgenommen. Es geht nur um freiwillige, nicht zwingend notwendige Ausgaben.
Durch ein Tagebuch, durch sichtbare Erfolge (z. B. gespartes Geld auf ein separates Konto legen) und durch Unterstützung im Freundeskreis.
Konsumfreie Tage sind mehr als ein Trend: Sie sind ein wirksames Mittel, um die eigenen Finanzen zu stabilisieren und einen neuen, bewussten Umgang mit Geld zu entwickeln. Wer regelmäßig einen Tag pro Woche konsumfrei gestaltet, trainiert Selbstdisziplin, spart Geld und gewinnt ein neues Gefühl von Kontrolle. Für verschuldete Menschen sind sie ein erster, praktischer Schritt in Richtung Schuldenfreiheit – aber auch für alle anderen eine gute Möglichkeit, den eigenen Konsum zu hinterfragen und nachhaltiger zu leben