02.07.25

Herr Bening

SchuldnerAtlas

Schuldneratlas: Menschen mit Einkaufstaschen in einer sonnigen Einkaufsstraße

Wie viele Menschen in Deutschland sind überschuldet – und wie entwicklet sich die Lage? Der Schuldneratlas liefert jährlich einen Überblick über das Ausmaß privater Überschuldung. Auch wenn die aktuelle Quote leicht rückläufig scheint, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Ursachen und Rahmenbedingungen. Denn wirtschaftliche Belastungen wie Inflation, steigende Lebensunterhaltskosten und unsichere Einkommensverhältnisse wirken sich weiterhin spürbar auf die finanziellen Stabilität vieler Haushalte aus.

SchuldnerAtlas 2024

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2024
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2024

Laut SchuldnerAtlas 2024 setzte sich der Rückgang der Überschuldung formal weiter fort: Die Zahl überschuldeter Personen sank auf rund 5,56 Millionen, was einer Quote von 8,09 % entspricht. Damit fiel der Wert auf das niedrigste Niveau seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2004.

Hinter dieser Entwicklung stehen jedoch weniger Verbesserungen der Einkommensverhältnisse, sondern vor allem verändertes Konsumverhalten. Viele Menschen reagierten auf Inflation, Rezessionsängste und steigende Lebenshaltungskosten mit „Angst-Sparen“ – einem Verhalten, bei dem sie sich aus Vorsicht vor weiteren Krisen stark einschränken und neue Verschuldungen vermeiden.

Auch im Jahr 2024 beeinflusst die verkürzte Speicherfrist für überschuldungsrelevante Merkmale weiterhin die Statistik. Ohne diesen Effekt hätte die Überschuldungsquote real bei etwa 8,19 % gelegen – also höher als im Vorjahr.

Ein Blick auf die Zusammensetzung der Fälle zeigt: Der Rückgang betrifft vor allem sogenannte „weiche“ Überschuldungsfälle (z. B. Zahlungsstörungen, Mahnverfahren). Die Zahl dieser Fälle sank um rund 82.000 Personen, während die „harten“ Fälle (z. B. Haftbefehle, Insolvenzverfahren) nahezu konstant blieben. Das deutet darauf hin, dass viele Menschen zwar kurzfristig ihre Ausgaben reduzieren konnten, aber strukturell oft weiterhin überschuldet bleiben.

SchuldnerAtlas 2023

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2023
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2023

Im Jahr 2023 verzeichnete der SchuldnerAtlas laut Creditreform einen scheinbaren Rückgang der Überschuldung in Deutschland. Die Zahl der überschuldeten Personen sank auf rund 5,65 Millionen, was einer Quote von 8,15 % der erwachsenen Bevölkerung entspricht. Das bedeutet einen Rückgang um etwa 233.000 Fälle im Vergleich zum Vorjahr (2022: 8,48 %).

Allerdings ist dieser Rückgang nicht rein wirtschaftlich bedingt, sondern maßgeblich durch eine methodische Änderung in der Datenerhebung beeinflusst: Seit der Reform der Privatinsolvenz im Jahr 2020 wird die Restschuldbefreiung bereits nach drei Jahren erteilt. In der Folge verkürzten sich die Speicherfristen überschuldungsrelevanter Merkmale in Auskunfteien wie Creditreform, was 2023 erstmals spürbar wurde. Dadurch verschwanden rund 250.000 Personen statistisch aus dem Datensatz, obwohl sich ihre reale finanzielle Lage nicht zwangsläufig verbessert hatte.

Ohne diesen technischen Effekt läge die tatsächliche Überschuldungsquote sogar leicht über dem Vorjahresniveau, bei geschätzten 8,51 %. Insofern war 2023 ein Jahr, in dem die statistischen Zahlen zwar besser aussahen, die strukturelle Überschuldung vieler Haushalte jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau verharrte.

SchuldnerAtlas 2022

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2022
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2022

Die Anzahl der Überschuldungs­fälle in Deutschland sinkt weiter. Waren im vergangenen Jahr noch 6,16 Millionen Privatpersonen verschuldet, liegt die aktuelle Kennzahl bei nunmehr 5,88 Millionen. Damit ist auch die Überschuldungsquote um einen halben Prozentpunkt gefallen, nämlich auf 8,48%.

Boniversum spricht sogar von einem abgeschwächten Doppeltrend hinsichtlich der harten und weichen Überschuldungs­merkmale. Überschuldungsfälle mit juristischem Sachverhalt, also die „harten“ Fälle, verzeichnen einen Rückgang um 6,1% und auch die „weichen“ Fälle mit geringerer Überschuldungs­intensität nehmen um 2,1% ab.

Ebenfalls positiv zeigt sich auch in diesem Jahr die Überschuldungs­entwicklung im Bundesländer­-Trend. In allen Teilen des Landes geht die Zahl der überschuldeten Verbraucher weiter zurück. Wie auch im vergangenen Jahr weisen Bayern und Baden-Württemberg die geringste Quote auf. Bremen, Sachsen-Anhalt und Berlin belegen im Vergleich die hinteren Plätze.

Doch trotz dieser überwiegend positiven Entwicklung befürchten viele Verbraucher, aufgrund der gestiegenen Energiepreise und Lebenshaltungs­kosten in Zahlungs­schwierigkeiten zu geraten.

SchuldnerAtlas 2021

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2021
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2021

Die Zahl überschuldeter Privatpersonen in Deutschland ist im Jahr 2021 nun zum dritten mal gesunken – und nicht nur das, sie ist auch auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Auswertungen im Jahr 2004. Mit 695.000 Menschen weniger ist die Zahl der verschuldeten Privat­personen auf 6,16 Millionen gesunken. Auch die Überschuldungs­quote (also der Anteil an über­schuldeten Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen) ist von 9,87% auf 8,86% und somit deutlich gesunken.

Trotz der positiven Entwicklung und dem Rückgang der Zahl über­schuldeter Privat­personen nimmt der „finanzielle Stress“ der Verbraucher zu. Denn diese haben Corona-bedingt weiterhin mit Einkommens­einbußen zu kämpfen und befürchten, dass ihre finanziellen Mittel nicht mehr dazu ausreichen, wie gewohnt weiter­leben zu können.

„Der „finanzielle Stress“, also die Sorge, dass ihnen die Verbindlichkeiten über den Kopf wachsen könnten, ist auf dem höchsten Stand seit Mai 2020.“ (Boniversum)

Der Bundesländer­-Trend bleibt, wie auch im letzten Jahren, weiterhin positiv. In allen Bundesländern nimmt die Überschuldungs­quote im Vergleich zu 2020 ab – in einigen sogar deutlich. Die geringste Schulden­quote besteht weiterhin mit Abstand in Bayern und Baden-Württemberg. Schlusslichter bleiben wie auch im Vorjahr die Budes­länder Bremen, Sachsen-Anhalt und Berlin.

Ein Trend der sich weiter fortsetzt, ist der Rückgang der sogenannten „harten“ Überschuldungs­fälle, also die Fälle mit juristisch relevanten Sach­verhalten (-5,9%). Auch die Anzahl der „weichen“ Überschuldungs­fälle, also Fälle mit geringer Überschuldungs­intensität sinkt dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr – und das sogar drastisch (-15,5%).

SchuldnerAtlas 2020

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2020
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2020

Die Zahl überschuldeter Privatpersonen in Deutschland ist im Jahr 2020 mit 69.000 Menschen weniger auf 6,85 Millionen gesunken. Auch die Überschuldungsquote (also der Anteil an überschuldeten Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen) ist leicht von 10% auf 9,97% gesunken. Das heißt, noch immer ist ca. jeder 10. Erwachsene in Deutschland überschuldet – muss also monatlich mehr Geld zahlen, als er zur Verfügung hat.

Bedenklich ist weiterhin das Thema der Altersüberschuldung. Während in der jüngeren Bevölkerung, vor allem bei den unter 30-Jährigen, die Überschuldung deutlich abnimmt, nimmt die Überschuldung bei älteren Menschen, vor allem bei 60 bis 69-Jährigen weiterhin deutlich zu.

Der Bundesländer­-Trend bleibt, wie auch im letzten Jahren, weiterhin positiv. In 15 Bundesländern nimmt die Überschuldungs­quote im Vergleich zu 2019 leicht ab. Nur im Bundes­land Saarland steigt die Quote um + 0,10 Prozentpunkte. Die geringste Schuldenquote besteht weiterhin mit Abstand in Bayern und Baden-Württemberg. Schlusslichter bleiben weiterhin die Budes­länder Bremen, Sachsen-Anhalt und Berlin.

Ein Trend der sich weiter fortsetzt, ist der Rückgang der sogenannten „harten“ Überschuldungs­fälle, also die Fälle mit juristisch relevanten Sach­verhalten (-4,7%). Parallel zu dieser Entwicklung steigt dafür die Anzahl der „weichen“ Überschuldungs­fälle, also Fälle mit geringer Überschuldungs­intensität (+4,1%). Der Rückgang der „harten Überschuldung“ liegt begründet in der ebenfalls rückläufigen Anzahl der Privatinsolvenzen und der Langzeitarbeitslosigkeit. Der Anstieg der „weichen Überschuldung“ hat seinen Ursprung in den kontinuierlich ansteigenden Konsumschulden fast aller Altersgruppen.

Gründe für die Über­schuldung

Der Haupt­grund für Über­schuldung bleibt nach wie vor die Arbeits­losigkeit (19,9%). Erkrankung, Sucht oder Unfall sind weiterhin auf Platz 2 der Gründe für Über­schuldung (17,1%). Der Trend, der sich 2019 angedeutet hatte, setzt sich fort und der Grund unwirtschaftliche Haushalts­führung ist mit 15,9% nun der dritthäufigste Grund für Schulden. Trennung, Scheidung oder Tod (12,5%) verliert als Grund parallel an Häufigkeit.

Der Anstieg des Überschuldungs­grundes „unwirtschaftliche Haushalts­führung“ ist trotz der Covid-19-Pandemie auf das Konsum­verhalten in Deutschland zurückzuführen. Dieses Verhalten kann schnell zu einem schleichenden Einstieg in die Schulden­spirale führen. Es handelt sich jedoch überwiegend um Fälle mit geringer Überschuldungs­intensität.

SchuldnerAtlas 2019

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2019
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2019

Wie schon im Schuldner­atlas 2018 prognostiziert, gab es auch 2019 keine große Änderung in der Anzahl an überschuldeten Privat­personen. Erstmals seit 2013 ging die Anzahl und die Überschuldungs­quote zwar zurück, jedoch lediglich um 0,1 Prozent. Aktuell sind also noch immer 6,9 Millionen Deutsche über­schuldet.
Schuldneratlas 2019 Deutschlandkarte Schuldnerquote Bundesländer

Der Bundesländer­-Trend bleibt, wie auch in den letzten Jahren, nahezu ohne Veränderung. In 10 Bundesländern nimmt die Überschuldungs­quote im Vergleich zu 2018 leicht ab. In Bundes­ländern wie Bremen oder Saarland steigt hingegen die Quote weiter an.

Ein weiterer Trend der sich fortsetzt, ist der Rückgang der sogenannten „harten“ Überschuldungs­fälle, also die Fälle mit juristisch relevanten Sach­verhalten. Parallel zu dieser Entwicklung steigt dafür die Anzahl der „weichen“ Überschuldungs­fälle, also Fälle mit geringer Überschuldungs­intensität.

Gründe für die Über­schuldung

Der Haupt­grund für Über­schuldung bleibt nach wie vor die Arbeits­losigkeit (20,2%). Erkrankung, Sucht oder Unfall sind weiterhin auf Platz 2 der Gründe für Über­schuldung (17,0%). Neu ist, das 2019 erstmals eine unwirtschaftliche Haushalts­führung (13,5%) ein häufigerer Grund für Schulden ist, als Trennung, Scheidung oder Tod (13,3%).

Der Überschuldungs­grund „unwirtschaftliche Haushalts­führung“ wird oft synonym zu „irrationalem Konsum­verhalten“ benutzt. Dieses Verhalten führt oft schnell zu einem schleichenden Einstieg in die Schulden­spirale. Allerdings handelt es sich meistens um Fälle mit geringer Überschuldungs­intensität.

SchuldnerAtlas 2018

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2018
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2018

Während die Anzahl der überschuldeten Deutschen gegenüber 2017 insgesamt nur leicht zugenommen hat, steigt der Anteil, den Frauen und ältere Menschen daran haben, deutlich. Darüber hinaus entwickeln sich die Wohnkosten in Ballungszentren für Geringverdiener immer mehr zu einer Ursache für Überschuldung.

Die Überschuldung in Deutschland steigt seit 2014 kontinuierlich an. Durch Zuwanderung und Migration bleibt die Überschuldungsquote von 10,4% allerdings im Vergleich zum Vorjahr gleich. Insgesamt sind somit 6,9 Millionen Bürger über 18 Jahre überschuldet.

Die Überschuldungszahlen in den einzelnen Bundesländern haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig verändert. Sechs der Bundesländer verzeichnen einen Rückgang der Überschuldungsquote, während in sechs anderen Bundesländern sowohl die Quote, als auch die Fälle von Überschuldung anstiegen.
Gründe für die Überschuldung

Der Hauptgrund für Überschuldungsfälle bleibt nach wie vor die Arbeitslosigkeit. Der Anteil dieser an den Überschuldungsursachen nimmt jedoch parallel zum Rückgang der Arbeitslosigkeit leicht ab. Darauf folgen Trennung, Scheidung, Tod und Erkrankung, Sucht und Unfall.

Ein Trend der im Vergleich zu den letzten Jahren zu beobachten ist, ist die Abnahme der sogenannten „harten Überschuldung“ und der gleichzeitige Anstieg der „weichen Überschuldung„. Das bedeutet, dass die Fälle mit juristischen Sachverhalten (Gerichts­vollzieher, etc.) zum ersten Mal seit 2006 abnahmen, während Fälle mit geringer Überschuldungsintensität (vor allem durch Konsumverhalten) anstiegen.

SchuldnerAtlas 2017

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2017
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2017

Der Schuldneratlas 2017 verzeichnet trotz aktuell guter Wirtschafts­lage einen weiteren Anstieg der Überschuldungs­fälle in Deutschland. Dieses Jahr ist der Anstieg der Frauen, die lang­fristig zahlungs­gestört sind, besonders auffällig. Aber auch die Mittel­schicht trifft die finanzielle Abwärts­spirale immer mehr.

Die Entwicklung der letzten Jahre setzt sich fort – wenn auch nicht ganz so stark. Die Überschuldungs­fälle sind gestiegen, jedoch ist die Überschuldungs­quote insgesamt leicht gesunken (von 10,06 % auf nun 10,04 %). Dies liegt an der Zunahme der Bevölkerungszahl.

Weiterhin stark problematisch ist die Zunahme der Alters­überschuldung. Dies läge auch an mangelnder Alters­vorsorge.

Bei der Verteilung der Schuldner mit lang­fristigen Zahlungs­problemen auf die Bundes­länder gab kaum Veränderungen.

Bei den Landes­haupt­städten ist noch immer Mainz auf Platz 1 mit der niedrigsten Schuldner­quote und Wiesbaden ist weiterhin Schluss­licht.

Gründe für die Überschuldung

Es ist laut Creditreform zu erkennen, dass zunehmend Krankheit, Unfall, Sucht oder unwirtschaft­liche Haushalts­führung für eine lang anhaltende finanzielle Schieflage sorgen. Arbeitslosigkeit oder die gescheiterte Selbstständigkeit stehen dennoch noch oben auf der Liste.

Als Gründe nennt der Schuldneratlas 2017, dass durch die sich erhöhende Arbeits­intensität (mehr Leistung in weniger Stunden) die Fälle von Krankheit und Sucht ansteigen. Aber auch das unwirt­schaftliche Konsum­verhalten in Haus­halten steigt in Zeiten von Online-Shops, Finanzierung und Raten­zahlung an.

SchuldnerAtlas 2016

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2016
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2016

Im jährlichen SchuldnerAtlas analysiert die Creditreform mit Unterstützung ihrer Partner auch für 2016 die Überschuldungs­situation in Deutschland. Ein klares Fazit: Die Überschuldung nimmt zu. Vor allem die Extremfälle und Überschuldung im Alter sind gestiegen.

Die Prognose der letzten Untersuchung der Creditreform, dass die Überschuldung in Deutschland weiter ansteigen würde, wurde bestätigt. Und zwar stärker, als angenommen.

Wie im Jahr zuvor als eines der größten Probleme bezeichnet, steigt die Zahl verschuldete Renter weiter an. Insbesondere die Fälle, in denen eine sehr starke Überschuldung im Alter vorliege, seien im Jahr 2016 deutlich mehr geworden.

Ebenfalls angestiegen ist die Zahl überschuldeter Frauen. Zwar sind es noch immer mehr Männer, denen ihre Finanzen aus verschiedenen Gründen über den Kopf wachsen – trotzdem haben die Frauen im Jahr 2016 aufgeholt – nicht im positiven Sinne.

Bei den Gründen für die Überschuldungssituation sind noch immer Arbeits­losigkeit gefolgt von Trennung, Scheidung, Tod und hiernach Erkrankung, Sucht und Unfall die drei Haupt­ursachen der finanziellen Schieflage. Erst dann kommt die unwirt­schaftliche Haushalts­führung und die gescheiterte Selbst­ständigkeit.

Die eher schwachen Bundesländer wie Bremen und Berlin verzeichneten 2016 einen Rückgang der Überschuldung. Strarke Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg hingeben haben im selben Jahr mehr Verbraucher mit zu hohen Schulden im Verhältnis zu ihrem Einkommen zu verzeichnen.

Insgesamt zieht die Creditreform aus Ihrem SchuldnerAtlas 2016 das Fazit, dass uns auch in Zukunft ein Anstieg überschuldeter Verbraucher begleiten wird. In dem Bericht wird sogar davon gesprochen, dass die „Überschuldungsampel auf dunkelrot“ wechsle.

SchuldnerAtlas 2015

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2015
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2015

Das Thema Überschuldung wird aktuell in den Medien oft thematisiert. Die Welt mit mehreren Artikeln, der NDR mit einer Themenwoche Schuldnerberatung aber auch RTL mit „Raus aus den Schulden“ bestätigen durch ihre Bericht­erstattung, dass das Interesse am Thema steigt. Insbesondere jetzt, wo die Veröffentlichung des SchuldnerAtlas 2015 der Creditreform einen weiteren Anstieg der Überschuldung aufzeigt.

Wie in den Jahren zuvor auch, beschreibt der Schuldneratlas 2015 stabile und günstige Rahmen­bedingungen. Der Arbeits­markt sei entspannter als im Vorjahr. Durch die positiven Rahmen­bedingungen seien die Verbraucher in Konsum­laune. Dementgegen sorgte der Ukraine Konflikt und die Flüchtings­krise für ein erhöhtes Spar­bewusstsein. Vielleicht ist deswegen der Anstieg der Überschuldung nicht so stark ausgefallen, wie im vorherigen Schuldneratlas 2014 befürchtet wurde.

Zu einem größeren Problem wächst die Überschuldung bei Rentern. Diese ist zwar meist nicht so drastisch wie bei den 18 bis 65-Jährigen, hat aber im Vergleich zum Vorjahr bei den über 70-Jährigen um knapp 35 % zugenommen. Die Rente reicht oft nicht aus und da die wenigsten Deutschen sich um Altersvorsorge kümmern, steigt die Altersarmut stark an. Die Scham, eine Schuldnerberatung aufzusuchen, ist besonders bei älteren Menschen groß. Eine Publikation der Bundes­arbeits­gemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) mit dem Titel „Schuldenfrei im Alter“ soll Hilfestellung geben. Die Zahl der jungen Menschen mit Zahlungs­störungen sank hingegen gering im Vergleich zum Vorjahr.

Die aktuelle Schuldnerquote von 9,92 % ist die höchste seit der Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2007 und 2008. Und für die Zukunft wird ein weiterer Anstieg der überschuldeten Verbraucher erwartet. Wie zuvor auch, sollen die extremen Fälle weiter zunehmen und die Fälle geringer Zahlungs­unfähigkeit abnehmen.

Insgesamt gab es keine Überraschungen im Schuldneratlas 2015. Trotz starkem Anstieg der Schuldner­quote bleiben Bayern (7,12 % Schuldnerquote) und Baden-Württemberg (8,09 % Schuldnerquote) die positiven Spitzen­reiter mit den wenigsten Schuldnern in Deutschland. Schlusslicht ist weiterhin Bremen (14,08 % Schuldnerquote).

SchuldnerAtlas 2014

Deutschlandkarte Schuldnerquote 2014
Deutschlandkarte Schuldnerquote 2014

Zum Vergleich können Sie nachfolgend den Bericht zum Schuldneratlas vom 06. November 2014 lesen:

Wie jedes Jahr veröffentlicht auch in diesem Herbst die Wirtschaftsauskunftei Creditreform ihren „Schuldneratlas 2014„, aus dem unter anderem hervorgeht, dass im Vergleich zum Vorjahr (2013) die Zahl der überschuldeten Verbraucher im Alter von über 18 Jahren wieder gestiegen ist, dieses mal um 90.000 auf bundesweit 6,7 Millionen.

Seit dem Ende der globalen Finanzkrise, die uns 2009 kalt erwischte und die Wirtschaft um 5 % einbrechen ließ, haben die Überschuldungen wieder massiv zugenommen, obwohl Deutschland ein stabiles Wachstum vorweisen kann. Auch die Zahl der von Insolvenz bedrohten Bundesbürger nimmt spürbar zu.

Mit den bereits erwähnten 6,7 Millionen überschuldeten Bürgern hat Deutschland eine Quote von 9,9% erreicht, bereits jeder zehnte Bundesbürger kann also seine Schulden nicht mehr bezahlen. Deutlich über dem Durchschnitt und mit 13,95% hat Bremen die höchsten Schuldnerquote. Damit belegt das Bundesland den letzten Platz des Rankings der Schuldnerquote im Schuldneratlas der Creditreform. Auf dem ersten Platz steht mit 7,00% Bayern.

Die Karte „Schuldnerquote 2014“ verdeutlicht, dass im Süden eher eine geringere Dichte an Schuldnern herrscht, als im Norden. Auch Berlin mit seinen 13,02% Schuldnerquote und Sachsen-Anhalt mit 12,57% tragen zu diesem Bild bei. Dabei ist im Vergleich zum Schuldneratlas 2013 die Quuote für Berlin etwas zurückgegangen. Creditreform zufolge läge dies jedoch an der gestiegenen Bevölkerungszahl (+50.000 Personen über 18 Jahre) der Hauptstadt. Gleiches gelte für Hamburg.

Der Schuldneratlas 2014 zeigt: Höhere Überschuldungsintensität

Mit einer Steigerungsrate von 2,8 % haben die Fälle mit besonders hoher Überschuldung stark zugenommen. Von einer hohen Überschuldungsintensität spricht Creditreform im Zusammenhang mit Menschen, auf die eine Reihe negativer Merkmale wie zum Beispiel eine Privatinsolvenz zutreffen und die nachhaltig, also dauerhaft, nicht mehr zahlen können. Zudem bestehe eine juristische Merkmalsdimension.

Dagegen nahmen die Fälle mit geringerer Überschuldung ab. Creditreform spricht in diesem Zusammenhang von nachhaltigen Zahlungsstörungen.

Zusammengefasst bedeutet dies: Wenn Menschen in Deutschland sich verschulden (meistens durch die Finanzierung über Kredite), dann immer häufiger mit sehr hohen Schuldensummen.

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