30.06.25

Frau Meiser

SCHUFA

Schufa Bestellformular

Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist Deutschlands größte Wirtschaftsauskunftei. Sie sammelt Informationen über das Zahlungsverhalten von Verbraucher:innen, um daraus einen sogenannten Score-Wert zu berechnen – eine Kennzahl zur Bewertung der Kreditwürdigkeit. Diese Daten werden unter anderem Banken, Telekommunikationsunternehmen, Vermietern oder Online-Shops zur Verfügung gestellt.

Was speichert die SCHUFA?

Typische Daten, die bei der SCHUFA gespeichert werden:

  • Girokonten und Kreditkarten
  • Laufende Kredite, Leasingverträge
  • Ratenzahlungsvereinbarungen
  • Handyverträge
  • Zahlungsstörungen (z. B. Mahnverfahren, Inkasso, titulierte Forderungen)
  • Privatinsolvenzen, eidesstattliche Versicherungen

Keine Speicherung erfolgt bei: Kontostand, Einkommen, Beruf oder Staatsangehörigkeit.

Kritik: Datenschutz & Intransparenz

In den letzten Jahren wurde die SCHUFA massiv kritisiert – unter anderem wegen:

Intransparenter Score-Berechnungen
Die genauen Berechnungsformeln waren lange ein „Betriebsgeheimnis“, was den Vorwurf der Intransparenz stärkte.

Unrechtmäßige Datenspeicherung
Verbraucherschützer und Gerichte bemängelten, dass Informationen aus Mobilfunkverträgen teilweise ohne ausreichende Rechtsgrundlage gespeichert wurden – betroffen sind Millionen Bürger:innen.

Diskriminierender Fraud-Marker
Bei bloßem Verdacht auf Betrug speicherte die SCHUFA sogenannte „Fraud Marker“ – ohne gerichtliche Klärung. Diese Einträge führten häufig zu Kreditablehnungen oder Ablehnung von Mietverhältnissen.

Neue gesetzliche Regelungen (in Vorbereitung)

Die Bundesregierung plant derzeit ein neues Gesetz zur Regulierung von Wirtschaftsauskunfteien, das u. a. folgende Änderungen vorsieht:

1. Transparenzpflichten für Scoring
Die SCHUFA muss künftig offenlegen, wie Scores zustande kommen – inklusive Einflussfaktoren.

2. Striktere Löschfristen
Ein negativer Eintrag soll nach 6 Monaten gelöscht werden, wenn die Forderung innerhalb von 100 Tagen beglichen wurde (statt wie bisher 3 Jahre).

3. Datenschutzrechtliche Kontrolle
Die Datenschutzaufsichtsbehörden erhalten erweiterte Befugnisse zur Kontrolle der Datenverarbeitung durch die SCHUFA.

4. Informationsrechte für Verbraucher
Jeder hat das Recht auf eine kostenlose und umfassende Selbstauskunft – einmal im Jahr.

Relevanz im Alltag

Die SCHUFA spielt eine zentrale Rolle bei:

  • Kreditvergabe
  • Mietvertragsabschlüssen
  • Mobilfunkverträgen
  • Online-Shopping mit Zahlung auf Rechnung

Ein schlechter Score kann zu Ablehnungen oder schlechteren Konditionen führen – selbst wenn der Eintrag veraltet oder unbegründet ist.

Fazit

Die SCHUFA bleibt mächtig – aber sie steht stärker denn je unter öffentlicher und gesetzlicher Beobachtung. Die geplanten Reformen könnten für Verbraucher:innen eine spürbare Erleichterung bringen, insbesondere durch:

  • verkürzte Speicherfristen
  • klare Auskunftsrechte
  • mehr Transparenz beim Scoring

Tipp: Wer mit Schulden kämpft oder seinen SCHUFA-Score verbessern will, sollte aktiv prüfen, was gespeichert ist – und sich notfalls professionelle Hilfe holen.

SCHUFA Selbstauskunft einholen

Möchten Sie in Erfahrung bringen, was die SCHUFA über Sie gespeichert hat? Wir erklären, wie Sie eine kostenlose Selbstauskunft einholen. Mit direktem Link zum Formular und Beispiel.
Zu „SCHUFA Selbstauskunft einsehen“

Negativen SCHUFA Eintrag löschen lassen

Ein negativer SCHUFA-Eintrag schadet Ihrer Kreditwürdigkeit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Recht auf Korrektur und Löschung falscher oder veralteter SCHUFA-Daten wahrnehmen können.
Zu „SCHUFA Eintrag löschen lassen“

SCHUFA Lösch­fristen

Die unterschiedlichen SCHUFA-Einträge haben verschiedene Lösch­fristen. Lesen Sie im Blog-Beitrag, was mit Ihren Daten passiert und was Sie beachten müssen.
Zu „SCHUFA Lösch­fristen: Das passiert mit Ihren Daten“

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