24.11.25
Frau Bening

Die leise, aber spürbare finanzielle Verschiebung
Viele Menschen in Deutschland spüren es seit Monaten: Die finanzielle Stabilität, die lange als selbstverständlich galt, beginnt zu bröckeln.
Rechnungen kommen häufiger ungelegen, der Dispo bleibt länger genutzt, unerwartete Ausgaben erzeugen sofort Stress. Was früher ein kurzfristiges Problem war, wird für viele zu einer dauerhaften Belastung.
Diese Entwicklung ist keine Einbildung.
Auch aktuelle Untersuchungen bestätigen, dass immer mehr Haushalte finanziell ins Wanken geraten. Der SchuldnerAtlas zeigt für 2025 einen erneuten Anstieg der Überschuldung – um rund 111.000 Menschen innerhalb eines Jahres. Insgesamt gelten 5,67 Millionen Erwachsene als überschuldet.
Doch Zahlen erzählen nur einen Teil der Geschichte. Viel entscheidender sind die Mechanismen und Belastungsfaktoren, die dazu führen, dass selbst Menschen mit stabilem Einkommen heute häufiger an finanzielle Grenzen stoßen.
Die finanzielle Realität hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Steigende Preise, neue Konsumgewohnheiten, ein digitalisierter Finanzmarkt und die Spätfolgen mehrerer Krisen bilden eine Mischung, die Haushalte weniger widerstandsfähig macht als früher.
Zum einen sind die Lebenshaltungskosten dauerhaft hoch. Auch wenn sich die Inflation abgeschwächt hat, bleiben Mieten,
Energiepreise, Lebensmittel und Versicherungen auf einem Niveau, das sich viele vor fünf Jahren nicht hätten vorstellen können. Viele Menschen müssen heute deutlich mehr für Grundbedürfnisse ausgeben – ein Trend, der sich trotz rückläufiger Inflation nicht zurückentwickelt.
Hinzu kommt die Erschöpfung der Rücklagen. Während der Pandemie, der Energiekrise und der Phase hoher Inflation haben viele ihre Ersparnisse aufgebraucht. Was früher ein finanzielles Polster war, ist heute nicht mehr vorhanden.
Der SchuldnerAtlas beschreibt diese Entwicklungen mit den Worten:
„Die finanziellen Puffer vieler Menschen sind schlicht aufgebraucht.“
Damit ist die finanzielle Resilienz deutlich geschwächt. Ein einziger ungeplanter Vorfall kann die Haushaltskasse überlasten – und solche Situationen treten häufiger auf als früher.
Der finanzielle Druck entsteht nicht nur durch höhere Kosten, sondern durch die Kombination aus wirtschaftlichen Belastungen und Alltagsrealität.
Der Schuldentrend 2025 zeigt, dass Überschuldung längst nicht mehr nur klassische Risikogruppen betrifft.
Zunehmend geraten Menschen in Schwierigkeiten, die sich früher auf der sicheren Seite fühlten.
Viele greifen zu Kreditkarten oder Ratenmodellen, ohne die langfristigen Folgen zu sehen.
Überschuldung ist selten ein Ergebnis einer einzigen Fehlentscheidung.
Viel häufiger ist es eine Folge von psychologischen Mustern, die in der heutigen Umgebung noch verstärkt werden.
Auch wenn Überschuldung ein schleichender Prozess ist, gibt es in vielen Fällen einen klaren Auslöser.
Dieser Moment kommt oft überraschend – aber fast immer in einer Situation, in der das finanzielle Polster bereits sehr dünn ist.
Typische Auslöser sind:
Die eigentliche Krise entsteht nicht durch das Ereignis selbst, sondern dadurch, dass es in einer Phase trifft, in der Haushalte keine Rücklagen mehr haben.
Hier zeigt sich die zentrale Herausforderung des Jahres 2025:
Viele sind finanziell nicht mehr belastbar, weil die Krisen der letzten Jahre jeden Puffer verbraucht haben.
Herr M., 42, lebt mit seinem Sohn in einer Mietwohnung. Sein Einkommen ist solide, die Ausgaben wirken überschaubar.
Doch die Energiekosten sind gestiegen, die Miete wurde erhöht, dazu kamen neue Versicherungsbeiträge. Die Rücklagen, die früher für unvorhergesehene Ausgaben reichten, sind inzwischen aufgebraucht.
Als eine hohe Nebenkostenabrechnung eintrifft, reicht der Puffer nicht mehr. Herr M. nutzt den Dispo – zunächst nur, um die Differenz zu überbrücken.
In den folgenden Monaten bleiben die Kosten hoch. Weitere kleinere Rechnungen kommen hinzu. Die Kreditkarte wird zum Überbrücken genutzt.
Erst als Mahnungen eintreffen, wird deutlich, dass die Situation längst außer Kontrolle geraten ist. Erst jetzt sucht Herr M. Unterstützung bei AdvoNeo Schuldnerberatung.
Dieses Beispiel zeigt: Es ist selten ein einzelnes Ereignis, sondern eine Verkettung aus gestiegenen Kosten, fehlenden Rücklagen und psychologischen Mustern.
Menschen in finanziellen Schwierigkeiten brauchen in erster Linie Stabilität und Klarheit.
Viele beschreiben das Gefühl, „den Überblick verloren zu haben“.
Andere wissen nicht, welche Rechnungen Vorrang haben oder wie sie mit Gläubigern kommunizieren sollen.
Wichtig sind jetzt drei Dinge:
Konkrete Maßnahmen – was jetzt hilft
Auch wenn die Situation belastend wirkt, gibt es klare Schritte, die Stabilität zurückbringen können:
Fixkosten prüfen
Viele Haushalte stellen erst im Gespräch fest, dass unnötige Abos, Versicherungen oder Mobilitätskosten mehrere Hundert Euro im Monat ausmachen.
Konto analysieren
Ein Blick auf die letzten 3–6 Monate zeigt, wo Geld unbemerkt „versickert“.
Dieser Schritt ist oft schmerzhaft, aber heilsam.
Gläubiger kontaktieren
Viele Gläubiger sind zu Ratenreduktionen oder Zahlungsaufschüben bereit – aber nur, wenn man frühzeitig reagiert.
Prioritäten setzen
Wohnkosten, Energie, Krankenversicherung und Unterhalt stehen immer an erster Stelle.
Professionelle Unterstützung suchen
Eine Schuldnerberatung begleitet Betroffene durch den gesamten Prozess und verhindert, dass sie sich weiter in die Krise hineinsteuern.
Krisen, Inflation, steigende Fixkosten und aufgebrauchte Rücklagen.
Nein – zunehmend auch mittlere Einkommen und gut verdienende Haushalte.
Regelmäßige Dispo-Nutzung, aufgeschobene Rechnungen, mehrfache Mahnungen.
Früher als man denkt – am besten beim ersten dauerhaften Engpass.
Der Schuldentrend 2025 zeigt, wie fragil die finanzielle Stabilität vieler Haushalte geworden ist.
Es sind nicht die spektakulären Krisen, sondern die stillen Belastungen des Alltags, die schleichend zu Überforderung führen.
Doch Überschuldung ist kein Endpunkt, sondern ein Zustand, den man verändern kann.
Mit Klarheit, Unterstützung und realistischen Schritten lässt sich finanzielle Stabilität zurückgewinnen.